21. Januar 2012

Feines Gemüse

Grünzeug-Blog. Christina (26), Promotionsstudentin aus Düsseldorf, mag es gerne fleischlos. Mit ihrem Veggie-Blog Feines Gemüse liefert sie jede Menge Inspiration für Kochspaß ohne Tierisches. Mir persönlich sehr sympathisch, obwohl ich gerne Fleisch esse. Noch besser finde ich allerdings, dass Rezepte mit Bananen bei Feines Gemüse keine Chance haben. Ganz nach meinem Geschmack! 



Beschreibe bitte deinen Blog in einem Satz.

Feines Gemüse in allen möglichen Kombinationen und Variationen, plus ziemlich viele Naschereien. 

Seit wann bloggst du und wie bist du darauf gekommen? 

Meinen ersten Versuch startete ich im Dezember 2010, verlor aber – aus unerklärlichen Gründen – binnen weniger Wochen die Lust. Im April 2011 wollte ich es dann aber noch einmal wissen. Und plötzlich funktionierte es wie von selbst, und ich habe heute so viel Freude am Bloggen, dass ich mir mein Leben „ohne“ gar nicht mehr vorstellen mag. Und wie ich drauf gekommen bin? Ich habe einfach ein Faible sowohl für gutes Essen als auch Fotografie. Insofern lag es nahe, insbesondere, da es so viele wundervolle Inspirationsquellen im Internet gibt.

Was ist das Schönste für dich am Food-Bloggen?

Einfach alles: Dass ich für mich selbst eine Rezepte-Datenbank erstelle und nicht mehr stundenlang über die Zutaten und die Zubereitung dieses einen, wundervollen Gerichts nachdenken muss, das ich vor zig Tagen gekocht habe. Dass ich diese Rezepte mit anderen Food-Bloggern und -Begeisterten teilen kann. Dass ich im Umkehrschluss auch von den Erfahrungen und der Kreativität anderer Leute profitieren darf. Und, auch ganz wichtig: Dass es so viele Leute gibt, denen Essen mehr bedeutet als „Tüte auf!“. 

Und auf was könntest du gut und gerne verzichten?

... auf diese schlechten Lichtbedingungen in der kalten Jahreszeit. Das Todesurteil für schöne, stimmungsvolle Fotos. Aber ich arbeite dran.

Ein guter Food-Blog muss unbedingt...

... auf irgendeine Art und Weise Persönlichkeit haben. Es geht (mir) nicht um die ausgefallensten Rezepte und/oder die durchgestyltesten Fotos. Ich lese viele Blogs, die teilweise mit einfachen Basic-Rezepten und sogar Handyfotos auskommen, während mich andere – seien sie noch so hochgelobt – völlig kalt lassen. Es muss beim Stöbern einfach „klick“ machen. 

Wo nimmst du deine Ideen her? 

Das kann ich gar nicht pauschal beantworten. Alles, was ich sehe, rieche und schmecke beeinflusst mich und meine Koch- und Backpläne.

Deine drei favorisierten deutschsprachigen Foodblogs sind...


Zeig uns bitte dein schönstes selbstgeschossenes Food-Bild.



Dein Lieblingsessen als Kind?

Hm. Eigentlich mochte ich so ziemlich alles gerne. Aber ganz besonders gerne habe ich Linsensuppe mit Mettwurst, Endivien untereinander und Milchsuppe gegessen.

Was ist das Kurioseste, das du je gegessen hast? Und wie war's?

Da habe ich eigentlich nicht so viel Erfahrung, von diversen Fleischersatz-Produkten (allesamt seltsame Enttäuschungen) mal abgesehen. Aber ich habe in Japan einmal – aus Versehen! − rohen Tintenfisch gegessen. Muss ich nicht noch einmal haben, nein, nein.

Wenn du dir was gönnen willst, gibt es...

Eis. Am Stiel. Mit dicker, knackiger Schokoladenhülle. Aus dem Supermarkt. 

Das meist überschätzte Lebensmittel ist...

„Lebensmittel“ trifft es nicht ganz, aber ich verstehe wirklich nicht, warum die ganze Welt verrückt nach Macarons ist. Ich habe etliche Sorten von etlichen Pariser Patisserien probiert – aber die schmecken doch nach nix! Der ganze Hype ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ein total unterschätztes Lebensmittel ist...

Die Kartoffel! Pasta und Reis sind bei mir nur zweite Wahl. Die Kartoffel ist meine persönliche Königin im Reich der Kohlenhydrate.

Hast du einen Lieblingskoch/eine Lieblingsköchin? Wenn ja, warum gerade er/sie?

Meine Mama, die nach eigener Aussage gar nicht gerne kocht. Aber dafür macht sie es erstaunlich gut. 

Wo würdest du gerne mal essen gehen?

Puh, dazu fällt mir wirklich nichts ein. Ich kenne mich weder mit Sterneköchen noch -restaurants besonders gut aus. 

Gibt es ein Land, das dich essensmäßig besonders reizt und du gerne einmal länger bereisen würdest? 

Immer wieder Japan, und da habe ich auch noch einiges zu entdecken. Eine nächste Reise ist bereits in Planung... 

Was ist dein liebster Küchenhelfer?

Mein oller Holzkochlöffel.

Was fehlt noch in deiner Küche?

Bei meiner Vorliebe für Gefrorenes sollte ich mir über die Anschaffung einer Eismaschine dringend Gedanken machen.

"Eklige" Sachen (z.B. Scheiblettenkäse, McFish, Ravioli...), von denen du einfach die Finger nicht lassen kannst?

Manchmal, so zwei-, dreimal im Jahr, kaufe ich eine Dose Sprühsahne. Und wenn ich sie dann habe, sprühe ich sie mir direkt in den Mund. Da fragt man sich doch, was ekliger ist – die Dosensahne oder wie ich mit ihr umgehe. 

Und was kommt bei dir garantiert nicht auf den Teller bzw. in den Mund?

Neben Fleisch und Fisch ganz klar: Bananen. 

Welches Gericht ist dir vor kurzem total misslungen?

Im Allgemeinen neige ich dazu, Essen zu versalzen. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist: Erst ist viel zu wenig Salz dran – und dann plötzlich zu viel. Aber das kann ich meistens noch irgendwie hinbiegen. Wirklich misslungen sind mir in diesem Jahr die beliebten Cakepops, was mich so frustriert hat, dass ich die nie wieder mache.

Und was hast du einfach grandios hinbekommen? 

Ich finde ja, dass mein Zitronenkuchen einfach das Leckerste ist, was man im Ofen zaubern kann. Und außerdem meine famose Kürbis-Kokos-Konfitüre. Bisher leider unverbloggt, aber ein alljärhlich wiederkehrendes Herbstvergnügen.

Deine drei Lieblings-Kochbücher sind...

1 – Jamies Kochschule (Jamie Oliver)
2 – Sommerküche (Tanja Dusy)
3 – Vegetarian Basics (Sebastian Dickhaut und Cornelia Schinharl) 

Ganz ehrlich: Wie viele Kochbücher besitzt du? 

Gar nicht viele – so um die 20. 

Kennst du einen Film, einen Roman oder einen Song, der 'Genuss' besonders schön thematisiert? 

Da kann ich mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Ich bin ein großer Fan des Films „Chocolat“. „Ratatouille“ ist ebenso sehr, sehr sehenswert. Und: In Fatih Akins „Soul Kitchen“ geht’s zwar nur nebenbei ums Essen, aber das wenige, was gesagt wird, trifft zu 100% zu. 



2 Kommentare:

  1. Gemüse ist auch mein Fleisch - danke für den tollen Blogtipp. Und Dir ein feines Wochenende.

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  2. Ein schönes Interview! Und "Soul Kitchen" hat mir auch super gefallen.

    Liebe Christina, jetzt bin ich natürlich auch gespannt auf die bisher unverbloggte Kürbis-Kokos-Konfitüre. :)

    Und auf das nächste Interview freue ich mich jetzt schon! Deine Blog-Auswahl gefällt mir sehr, sehr gut.

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

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