Schöner Tag noch!

Kollegen. So heißt die neue Rubrik bei Lecker Lezmi. An dieser Stelle werde ich künftig andere Food-Blogger und Food-Bloggerinnen vorstellen. Die Damen und Herren bekommen einen kleinen Fragenkatalog und plaudern dann ein bisschen aus dem Kochtöpfchen - kindliche Vorlieben, Katastrophen am Herd, Lieblingskochbücher und kulinarische Kulturtipps inklusive. Viel Spaß wünsche ich schon mal beim Entdecken der wunderbaren Welt der deutschsprachigen Food-Blogs! 

Den Anfang macht Juliane (32) mit ihrem Blog "Schöner Tag noch!". Sie bloggt seit 2008, wohnt in Karlsruhe und arbeitet im Online-Marketing. 

Erklär bitte kurz den Namen deines Blogs. 

Mein Blog heißt „Schöner Tag noch!“ Das ist zwar grammatikalisch falsch, aber dafür original badisch. Denn hier in  Baden wird man in Supermärkten, im Drogeriemarkt, beim Bäcker, beim Metzger usw. tatsächlich mit dem Gruß „Schöner Tag noch!“ verabschiedet. Mir als zugewanderter Schwäbin fällt so etwas natürlich besonders auf, daher habe ich es auch als Blognamen gewählt.

Beschreibe bitte deinen Blog in einem Satz.

Schnelle, leckere Rezepte für jeden Tag, Süßes für besondere Anlässe und aufwändigere Rezepte für Tage, an denen mehr Zeit zum Kochen ist: auf Schöner Tag noch veröffentliche ich von mir für gut befundene Rezepte für jede Gelegenheit!

Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Durch Zufall bin ich auf den Blog „Draußen nur Kännchen“ gestoßen und habe mich dort fasziniert festgelesen. Am nächsten Tag habe ich mit dem Bloggen begonnen. Erst habe ich über dies und das gebloggt, erst nach einiger Zeit hat sich das Thema Kochen, Backen, Essen als Hauptthema meines Blogs herauskristallisiert.

Was ist das Schönste für dich am Food-Bloggen?

Der Austausch mit anderen, die ebenfalls gerne kochen, backen, essen und genießen ist für mich das Schönste. Ich mag den Dialog, das gegenseitige Inspirieren, die Rückmeldungen von anderen Bloggern oder Lesern, die ein Rezept nachgekocht haben oder die noch Tipps für mich haben, wenn mal etwas nicht so gut geklappt hat.

Und auf was könntest du gut und gerne verzichten?

Auf die gelegentlichen Zickereien, die sich um Themen wie Rankings oder Blog-Awards drehen. Der Spaß am Bloggen und am Kochen sollte immer im Vordergrund stehen!

Ein guter Food-Blog muss unbedingt...

… eine persönliche Note haben. Bei der wachsenden Menge an Blogs ist es für mich umso wichtiger, dass die Persönlichkeit des Blogautors durchkommt. Das kann über den Kochstil, die Fotos, den Schreibstil etc. geschehen – irgendetwas davon sollte einzigartig sein.

Wo nimmst du deine Ideen her?

Kochzeitschriften, andere Foodblogs, Kochbücher, Austausch mit kochbegeisterten Freunden, aber auch das saisonale Angebot z.B. im Garten meiner Schwiegeromi inspirieren mich!

Deine drei favorisierten deutschsprachigen Foodblogs sind...

Ich schätze alle Blogs in meiner Blogroll sehr! Aber meine allerliebsten deutschsprachigen Foodblogs sind:

Paules Ki(t)chen: Umwerfende Fotos. Rezepte, die immer eine besondere Note haben. Und: alles, was ich bisher nachgekocht habe, war ein voller Erfolg!

Milliways: Bloggt leider viel zu selten, denn die Rezepte treffen zu fast 100% meinen Geschmack. Auch immer toll fotografiert. Alles, was ich bisher nachgekocht habe, war super.

New Kitch on the Blog: Außer tollen Fotos gibt es hier auch immer noch unterhaltsame Geschichten zu fast jedem Beitrag. Mag ich sehr!

Zeig uns bitte dein schönstes selbstgeschossenes Food-Bild.

Das war das Dessert bei einem Kochevent mit Frank Buchholz in Köln: Lasagne von Buttermilchmousse mit Orangen-Mandelblättern und Beeren.

Dein Lieblingsessen als Kind?

Gulasch mit Reis, Hühnerfrikassee, Spaghetti Bolognese, Schnitzel, schwäbischer Kartoffelsalat, Maultaschen... ein absolutes Lieblingsessen hatte ich nicht, ich mochte (und mag) vieles sehr gern.

Was ist das Kurioseste, das du je gegessen hast? Und wie war's?

In meinem Auslandssemester in Spanien hat mir eine chinesische Austauschstudentin mal chinesischen „Naschkram“ angeboten, der sich als eine Art salzig-bittere Pflaumen oder so etwas herausstellte – ich habe es nicht heruntergebracht.

Wenn du dir was gönnen willst, gibt es...

...etwas zeitaufwändiges wie selbstgemachte Maultaschen, Ravioli oder Schmorgerichte, die stundenlang köcheln.

Das meist überschätzte Lebensmittel ist...

Jakobsmuschel.

Ein total unterschätztes Lebensmittel ist...

die Kartoffel. Dabei lässt sich so viel Leckeres daraus machen!

Hast du einen Lieblingskoch/eine Lieblingsköchin? Wenn ja, warum gerade er/sie?

Meine Lieblingsköchin ist meine Mutter! Sie hat mir völlig selbstverständlich die Liebe zu frischem, selbst gekochtem Essen vermittelt. Ansonsten mag ich Tim Mälzer gern, früher war ich großer Fan seiner Sendung „Schmeckt nicht, gibt’s nicht“ und ich besitze zwei seiner Kochbücher, aus denen fast alles daraus Nachgekochte sehr gut gelungen ist.

Wo würdest du gerne mal essen gehen?

In Tim Mälzers „Bullerei“, bei Lea Linster und bei Christian Rach.

Gibt es ein Land, das dich essensmäßig besonders reizt und du gerne einmal länger bereisen würdest?

Italien! Ich würde mich gerne einmal von Norden nach Süden durchfuttern. Und zwischendurch Kultur genießen.

Was ist dein liebster Küchenhelfer?

Mein Stabmixer, mein Handrührgerät und meine Küchenwaage sind meine liebsten Küchenhelfer.

Was fehlt noch in deiner Küche?

Mehr Platz! Mehr Arbeitsfläche! Mehr Stauraum! ;-) Ansonsten bin ich schon ziemlich gut ausgestattet.

"Eklige" Sachen (z.B. Scheiblettenkäse, McFish, Ravioli...), von denen du einfach die Finger nicht lassen kannst?

Ne, da gibt’s eigentlich nichts. Außer vielleicht Gummibärchen, wenn eine Packung im Haus ist, muss ich sie innerhalb kürzester Zeit leer machen.

Und was kommt bei dir garantiert nicht auf den Teller bzw. in den Mund?

Maggi Fix für irgendwas, fertige Tiefkühlgerichte, Miracoli und Co. Außerdem mag ich Pilze überhaupt nicht.

 Welches Gericht ist dir vor kurzem total misslungen?

In letzter Zeit ist mir nichts misslungen. Legendär bei meinem Mann und mir ist aber die „superschnelle Hackfleischpfanne“ aus „30 Minuten Menüs“ von Jamie Oliver, das war der totale Flop im letzten Jahr.

Und was hast du einfach grandios hinbekommen?

Superlecker in letzter Zeit waren dieser Orzo-Nudelsalat mit Feta und Zitronenvinaigrette und nicht verbloggte Ravioli mit Birnen, Speck und Käse in Salbeibutter.

Deine drei Lieblings-Kochbücher sind...

„Delicious days“ von Nicole Stich, „Vegetarisch“ aus dem Zabert Sandmann Verlag und „Die neue vegetarische Küche“ von Maria Elia.

Ganz ehrlich: Wie viele Kochbücher besitzt du?

42. Ziemlich wenig, oder?

Kennst du einen Film, einen Roman oder einen Song, der 'Genuss' besonders schön thematisiert?

Da fallen mir sofort folgende Filme ein: Chocolat, Bittersüße Schokolade, Julie & Julia...  Dann wäre da noch „Maria, ihm schmeckt´s nicht“ von Jan Weiler, „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm und „Der Geschmack von Apfelkernen“ von Katharina Hagena.