22. April 2011

Wacholderbeerlimonade



Die Entdeckung der Limo-Langsamkeit. Ende Februar hat mir Fred von einer Reise nach Sarajevo frische Wacholderbeeren mitgebracht. Die sehen nicht sehr viel anders aus als die getrocknete Version, nur etwas weniger schrumpelig und ein bißchen blauer. Mit den Beeren hat er auch gleich ein Rezept mitgebracht - für Limo. Sok oder Smreke wird die in Bosnien genannt. Und es war ein großer Spaß diese kräutrige Erfrischung herzustellen. Man muss die Beeren nämlich sehr lange in Wasser einlegen - etwa vier Wochen. Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Erst eine sehr große, leere Flasche suchen, dann drei Liter Wasser samt  Beeren reinschütten. Die etwas kryptische Mengenangabe lautet 'etwa drei Finger breit'. Ich habe ca. 1/4 der Flasche voller Wacholderbeeren gemacht und dann das Wasser reingetan. Ein Päckchen Zitronensäure kommt auch noch dazu. Dann wird die Flasche zugeschraubt und am besten ans Fenster in die Sonne gestellt. So kann man schön zugucken, was jetzt passiert: Die kleinen Beeren saugen sich voll und sinken langsam auf den Boden. Wenn sie Lust haben, gondeln sie aber auch ganz entspannt wieder nach oben, um dann irgendwann wieder hinunter zu schweben. Das ist sehr schön anzusehen und da dieses Schauspiel ja über Wochen geht, hatten auch unsere Gäste immer wieder großen Spaß daran, den aktuellen Limonaden-Zustand zu kommentieren. Gegen Ende wurde gemutmaßt, ob man es denn verantworten könne das Getränk ohne ärztliche Aufsicht zu probieren, schließlich sehe es ja bereits etwas algig aus. Ich kann nur sagen, die bosnische Limonade ist ein echtes Event - von der Herstellung und vom Geschmack. Mit Sprudel aufgegossen, erinnert sie an Kräuter-Bionade. Nur besser! 




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen