15. September 2011

Rumänien


Wie schmeckt's da so? Zu Rumänien ist mir vor meiner Reise kulinarisch wirklich überhaupt nichts eingefallen. Außer vielleicht, dass die Küche sehr fleischlastig ist. Die kurze Recherche vorher im Internet ließ nichts Gutes hoffen, wurde da doch regelrecht davor gewarnt an die rumänische Küche irgendeine Form der Erwartung zu haben. Nach einer Woche im neusten EU-Beitrittsland kann ich sagen: Gut schmeckt's dort!


Schön frisch vorallem. Es gibt richtig gutes Obst und Gemüse, aus dem man die Sonne schmeckt. Die Bauernmärkte in Bukarest sind eine Augenweide an krummen Auberginen, schiefen Zucchini, erdverschmierten Kartoffeln und krumpfeligen Tomaten - herrlich! Und alles beste Bioqualität, da sich die meisten Bauern ohnehin keine Pestizide leisten können.

Fährt man aus der Stadt raus, kann man an jeder Ecke Obst und Gemüse kaufen. Da sitzen die Leute auf einem Bänkchen vor ihrem Haus und haben ein Tischchen aufgebaut mit allem, was ihr Garten so hergibt. Selbst an der Schwarzmeerküste kam ein älterer Herr mit Korb vorbei und hat Himbeeren in Plastikbechern verkauft. Sehr charmant! Besonders gut einkaufen kann man auch Honig. Für unglaubliche zwei Euro bekommt man am Straßenrand ein Glas mit purem Gold. So scheint es zumindest, wenn man es gegen die Sonne hält.


Was uns auch noch sehr gut geschmeckt hat, ist der Fisch und das ganz besonders frisch gefangen direkt aus der Donau (das Donaudelta ist ein riesengroßes Naturschutzgebiet, in dem Angeln zum Zeitvertreib Nummer eins gehört). Letztlich haben wir tatsächlich auch viel mehr Fisch als Fleisch gegessen, ganz oft gegrillte Dorade - und immer mit Polenta. Die Rumänen stehen ohnehin sehr auf Mais, in Bukarest findet man an jeder Ecke einen Straßenstand mit gegrillten oder gekochten Maiskolben. 


Eine süße Besonderheit habe ich dann noch entdeckt: Kürtös Kalács. Das bedeutet übersetzt "Süße Rinde" und ist ein Teig, der als langes Würstchen um eine dicken Holzrolle gewickelt wird und dann auf den Grill kommt. Zwischendurch wird das Gebäck mit Butter bestrichen und immer wieder in einer Zucker-Nuss-Mischung gewendet. Das spiralenförmige Karamell-Leckerli schmeckt warm himmlisch. Wenn es abkühlt, wird es hart und knuspert schön. 


Lasst euch also nicht abschrecken von chronisch schlecht gelaunten Reisejournalisten - Rumänien ist auch kulinarisch eine Reise wert! 

2 Kommentare:

  1. Ich versteh auch net, was die Leute immer über Rumänien zu meckern haben. Waren vor 4 Jahren dort und es hat uns sehr gefallen. Mir haben es besonders die Sarmale (oder auch Sermeludze) und Mamaliga gefallen.

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  2. Sarmale (Kohlrouladen, oder?) habe ich leider nicht gegessen. Aber beim nächsten Mal - wir fahren da bestimmt noch mal hin! Besonders das Donaudelta ganz ohne Autos nur Boote, Schiffe und Fahrräder war wirklich sehr schön.

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